Frischer Look fürs Bad: Mit einer Teilbadsanierung gezielt modernisieren
Lust auf ein neues Bad? Nicht immer ist eine komplette Renovierung erforderlich. Mit einer gezielten Teilsanierung lässt sich das Badezimmer modernisieren, ohne gleich alles auf den Kopf zu stellen. Welche Möglichkeiten es gibt, wo die Unterschiede zur Komplettsanierung liegen und wie du dabei am besten vorgehst, verrät dir Badexpertin Hanna Rehring in diesem Beitrag.

Titelbild: SCALIDO, Texte: badpunkt
Das Badezimmer ist in die Jahre gekommen, aber eine aufwendige Komplettsanierung würde den Rahmen sprengen? Dann könnte eine Teilbadsanierung genau die richtige Lösung sein. Dabei werden gezielt einzelne Bereiche modernisiert, ohne dass das gesamte Bad entkernt werden muss. Das spart nicht nur Kosten, sondern auch Zeit und Nerven. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das Bad trotzdem deutlich aufwerten. Hanna Rehring betreut bundesweit rund 120 badpunkt Badausstellungen und berichtet aus ihrer Erfahrung.
Komplett- oder Teilbadsanierung – was ist der Unterschied?
Bei einer Komplettsanierung wird das Badezimmer einmal von Grund auf neu gemacht. Fliesen werden entfernt, Leitungen erneuert, oft werden sogar Wände versetzt. Das bedeutet: Du startest bei null und kannst dein Bad völlig neu gestalten. „Der Vorteil liegt auf der Hand: Du bekommst ein rundum neues Badezimmer, das genau deinen Vorstellungen entspricht“, so Hanna. Allerdings sind Kosten, Zeitaufwand und die Belastung während der Bauphase erheblich. Mehrere Wochen ohne nutzbares Bad können im Alltag zur echten Herausforderung werden.
Die Teilbadsanierung verfolgt einen anderen Ansatz. Hier werden gezielt einzelne Elemente ausgetauscht oder modernisiert, während die Grundsubstanz erhalten bleibt. Die Fliesen bleiben an der Wand, die Leitungen dort, wo sie sind. Nur bestimmte Bereiche, Sanitärobjekte oder Armaturen werden erneuert. Das macht die Teilsanierung deutlich kostengünstiger und oft in wenigen Tagen umsetzbar. Perfekt also, wenn das Budget begrenzt ist oder wenn du einfach nur bestimmte Schwachstellen beheben möchtest.
Wann ist eine Teilbadsanierung sinnvoll?
Eine Teilsanierung bietet sich in verschiedenen Situationen an:
Wenn einzelne Elemente veraltet sind: Deine Badewanne hat ihre besten Tage hinter sich, aber die Fliesen und der Rest sind noch in Ordnung? Dann reicht oft schon der Austausch einzelner Sanitärobjekte.
Wenn Barrierefreiheit ein Thema wird: Mit zunehmendem Alter verändern sich die Ansprüche an das Badezimmer. Dann bietet sich der Austausch der Wanne durch eine bodengleiche Dusche oder eine Waschtischkonsole, an der man auch sitzen kann, an.
Bei begrenztem Budget: Eine Komplettsanierung kann schnell fünfstellige Beträge verschlingen. Mit einer Teilsanierung lässt sich das Bad auch mit kleinerem Budget deutlich aufwerten.
Für mehr Komfort und Funktionalität: Manchmal möchte man einfach nur den Komfort steigern, etwa durch ein modernes Dusch-WC, eine Regendusche oder eine berührungslose Waschtischarmatur.
Bei dem Wunsch nach optischer Veränderung: Einer oder mehrere Farbkleckse, beispielsweise in Form eines neuen Waschtisches oder Armaturen abseits des gewohnten Chroms bewirken viel.
Wenn die Zeit drängt: Eine Teilsanierung ist oft innerhalb weniger Tage erledigt. Ideal, wenn du das Bad schnell wieder nutzen musst.

Diese Möglichkeiten bietet die Teilbadsanierung
Die Optionen für eine Teilbadsanierung sind vielfältiger, als man zunächst denkt. Hier einige der beliebtesten Maßnahmen aus Hannas badpunkt Praxis:
Austausch von Sanitärobjekten und Badmöbeln
Der Klassiker unter den Teilsanierungen: Alte Badewanne raus, neue Dusche rein. Oder das in die Jahre gekommene Waschbecken gegen ein modernes Modell tauschen. Solche Maßnahmen sind verhältnismäßig unkompliziert, wenn die Anschlüsse identisch sind oder mit geringem Aufwand angepasst werden können.
Armaturen erneuern
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den großen Unterschied machen. Armaturen sind längst nicht mehr nur in Chrom erhältlich. Schwarz, Weiß oder unterschiedliche Metallictöne verändern den Look am Waschtisch quasi im Handumdrehen. Moderne Ausführungen mit integrierter Strahlregulierung oder Thermostat-Funktion helfen überdies auch beim Wasser- und Energiesparen.

Dusch-WCs für mehr Hygiene und Komfort
Ein echtes Highlight bei der Teilbadsanierung ist der Einbau eines Dusch-WCs. Solche Washlets kombinieren WC und Bidet in einem Gerät und bieten eine besonders hygienische Reinigung mit Wasser. Das ist komfortabler und obendrein hautschonender und umweltfreundlicher als mit herkömmlichem Toilettenpapier.
Hochwertige Dusch-WCs verfügen über eine Vielzahl von Funktionen wie einem beheizbaren Sitz, einem einstellbaren Wasserdruck oder einer Trocknung mit Warmluft. Die Bedienung erfolgt wahlweise über eine Fernbedienung oder durch seitliche Tasten. Oft lassen sich auch individuelle Nutzerprofile speichern.

Für die Teilsanierung gibt es verschiedene Lösungen: Komplette Dusch-WC-Sets, die das alte WC ersetzen, oder Aufsätze, die auf vorhandene Toiletten montiert werden können. Während ältere Modelle häufig klobig wirkten, sieht man modernen Washlets heute kaum noch an, was sich alles darin verbirgt.
Hannas Hinweis: Wichtig ist, dass ein Stromanschluss in der Nähe vorhanden ist. Der Einbau selbst ist oft weniger aufwendig als gedacht. Bei vielen Modellen können die vorhandenen Anschlüsse genutzt werden.
Walk-in-Dusche statt Badewanne
Der Umbau von der Badewanne zur ebenerdigen Dusche ist eine der häufigsten Teilsanierungen. Besonders für ältere Menschen oder bei eingeschränkter Mobilität ist diese Maßnahme sinnvoll. Aber auch optisch ist eine moderne Walk-in-Dusche ein echter Gewinn. Sie lässt das Bad größer und luftiger wirken.

Neue Beleuchtung und Spiegel
Oft unterschätzt, aber mit großer Wirkung: Ein neues Lichtkonzept kann das Badezimmer komplett verwandeln. Ein beleuchteter Spiegelschrank mit integrierter LED-Beleuchtung sorgt für besseres Licht beim Schminken oder Rasieren und setzt zugleich moderne Akzente.
Fliesen auffrischen statt erneuern
Wenn die Fliesen noch intakt sind, aber optisch nicht mehr gefallen, gibt es Alternativen zum aufwendigen Entfernen. Mit speziellen Lacken oder Folien lassen sich Fliesen überstreichen oder bekleben. Das ist deutlich günstiger und schneller als eine komplette Neuverfliesung. Auch das Erneuern der Fugen kann schon einen großen Unterschied machen.
Eine wirkungsvolle Alternative sind außerdem Rückwandsysteme, die einfach auf die vorhandenen Fliesen aufgebracht werden. Neben schlichten Designs und Mustern gibt es auch fotorealistische Ausführungen, die jedem Bad sofort einen neuen Look verleihen.

So gehst du bei einer Teilbadsanierung vor
Eine gute Planung ist auch bei der Teilsanierung das A und O. So vermeidest du böse Überraschungen und stellst sicher, dass das Ergebnis deinen Vorstellungen entspricht.
1. Bestandsaufnahme und Zielsetzung
Analysiere zunächst den Ist-Zustand deines Badezimmers. Was stört dich? Was soll unbedingt bleiben? Welche Funktionen fehlen? Erstelle eine Liste mit deinen „Must-haves“ und „Nice-to-haves“. Das hilft dir später bei der Priorisierung, falls das Budget enger wird als gedacht.
2. Budget festlegen
Setze dir ein realistisches Budget. Die Kosten einer Teilbadsanierung variieren je nach Umfang stark. Dennoch liegst du deutlich unter den 3.000 Euro, die man bei einer durchschnittlichen Komplettmodernisierung pro Quadratmeter rechnen. Plane einen Puffer von etwa 20 Prozent für unvorhergesehene Kosten ein.
3. Fachbetrieb oder Eigenleistung?
Manche Arbeiten wie das Streichen oder das Erneuern von Fugen kannst du selbst übernehmen. Bei allem, was mit Wasser- und Elektroleitungen zu tun hat, solltest du jedoch einen Fachbetrieb beauftragen. Zum einen sparst du dir Arbeit, zum anderen greifen hier auch Gewährleistung und Garantie, wenn etwas passiert.
4. Materialien und Sanitärobjekte auswählen
Informiere dich in Badausstellungen, zum Beispiel bei badpunkt, über die verschiedenen Möglichkeiten. Achte dabei auf Qualität. Gerade bei Armaturen und Sanitärobjekten lohnt es sich, nicht am falschen Ende zu sparen. Diese Elemente sollten langlebig und pflegeleicht sein.

5. Zeitplanung
Eine Teilsanierung ist zwar deutlich schneller als eine Komplettsanierung, trotzdem solltest du realistisch planen. Je nach Umfang kann das Bad zwischen zwei Tagen und zwei Wochen nicht oder nur eingeschränkt nutzbar sein. Kläre vorab, wo du dich in dieser Zeit pflegen kannst – vielleicht bei Nachbarn oder Freunden oder im Sportstudio.
6. Umsetzung und Kontrolle
Während der Arbeiten solltest du regelmäßig den Fortschritt kontrollieren und bei Fragen oder Problemen direkt mit dem Handwerker sprechen. Nach Abschluss der Arbeiten nimm dir Zeit für eine gründliche Abnahme. Funktioniert alles wie gewünscht? Sind alle Anschlüsse dicht? Gibt es optische Mängel?
Worauf du bei der Teilsanierung achten solltest
Auch wenn die Teilsanierung weniger aufwendig ist als eine Komplettsanierung, gibt es einige Punkte, die du beachten solltest:
Einheitliches Gesamtbild: Achte darauf, dass neue Elemente stilistisch zu den vorhandenen passen. Ein ultramodernes Waschbecken kann neben rustikalen Fliesen deplatziert wirken.

Technische Voraussetzungen: Nicht jede Maßnahme ist in jedem Bad umsetzbar. Prüfe vorab, ob die Anschlüsse passen, ob ausreichend Platz vorhanden ist und ob eventuell bauliche Veränderungen nötig sind.
Qualität über Schnäppchen: Bei Sanitärprodukten lohnt es sich, auf Qualität zu setzen. Billige Armaturen oder Duschen können schnell zu Ärger führen, sei es durch Tropfen, schlechte Verarbeitung oder hohen Wasserverbrauch.
Nachhaltigkeit mitdenken: Moderne Sanitärprodukte sind oft deutlich sparsamer im Wasserverbrauch. Armaturen mit Durchflussbegrenzung, wassersparende WC-Spülungen oder effiziente Duschköpfe schonen die Umwelt und gleichzeitig deinen Geldbeutel.
Zusammenfassung
Eine Teilbadsanierung ist die perfekte Lösung, wenn du dein Bad auffrischen möchtest, ohne gleich eine aufwendige Komplettsanierung durchzuführen. Mit gezielten Maßnahmen – vom Austausch einzelner Sanitärobjekte über den Einbau eines komfortablen Dusch-WCs bis hin zur neuen Beleuchtung – lässt sich das Badezimmer deutlich aufwerten.
badpunkt Expertin Hannas Tipp: Das Wichtigste ist eine gute Planung. Überlege dir, was dir wirklich wichtig ist, setze Prioritäten und hole dir professionelle Unterstützung, wo sie nötig ist. Mit der richtigen Herangehensweise wird deine Teilsanierung zum Erfolg, und du wirst wieder lange Freude an deinem Badezimmer haben.







