Willkommen zu Hause
Damit du dich zu Hause schon beim Ankommen wirklich wohl und geborgen fühlst, spielen Planung und Gestaltung des Eingangsbereichs eine entscheidende Rolle. Sowohl innen wie außen sollte dein Hauseingang einladend und funktional gestaltet sein, Gäste auf angenehme Weise willkommen heißen – und dir dieses besondere Nachhausekommen-Gefühl geben. Wie das gelingt, erfährst du hier.
Text: Christine Meier
Wer kennt nicht das Gefühl, nach einer längeren Reise oder auch nur nach einem anstrengenden Tag wieder nach Hause zu kommen? Dieses „Endlich zu Hause!“-Gefühl setzt nicht erst ein, wenn wir zurück in der Wohnung sind, auf unserem Sofa chillen oder in der Küche werkeln, sondern vielmehr bereits, wenn wir uns quasi auf der Zielgeraden befinden: auf der Zufahrt, vor dem Haus, an der Haustür und in der Eingangsdiele.
Hieran sieht man deutlich, wie wichtig der gesamte Hauseingangsbereich eigentlich ist. Und zwar mit allem, was dazu gehört: Vorgarten, Zuwege, Garageneinfahrt, Haustür, Garderobe, Treppe und Eingangsdiele. All diese Elemente sollten möglichst gut zueinanderpassen und entsprechend aufeinander abgestimmt sein. Denn ein einladender Eingangsbereich, den auch Besucher auf den ersten Blick als angenehm empfinden und der noch dazu alle an ihn gestellten Anforderungen erfüllt, ist kein Zufall.

Gutes Ankommen: Zufahrt und Wege
Zur bequemen und sicheren Ankunft zu Hause gehören als erstes die Zuwege. Diese Wege von der Gartenpforte, Garage und Carport bis zum Haus sollten möglichst eben, ohne Stolperfallen umgesetzt und im Dunkeln gut beleuchtet sein. Zudem sollten sie breit genug sein, damit sie auch zu mehreren nebeneinander oder mit Einkäufen und Gepäck bequem zu begehen sind. Optisch sollten sie allerdings nicht allzu präsent im Vordergrund stehen. Gerade die Einfahrt in die Garage sollte sich eher als Nebenschauplatz darstellen.
Apropos Garage: Soll die Garage direkt an das Gebäude angeschlossen sein oder sogar in dieses integriert? Brauchst du zusätzlich einen Stellplatz vorm Haus oder entscheidest du dich von vornherein für ein Carport? Diese Fragen solltest du im Vorfeld beantworten. Danach kommt die Entscheidung für das passende Garagentor: ein etwas günstigeres Schwing- oder das modernere Sektionaltor, das sich platzsparend aufrollt.
Direkt an das Haus angeschlossen, sollte die Garage auf den Stil des Gebäudes abgestimmt sein. Praktisch ist dann, dass man auch einen zusätzlichen Seiteneingang direkt durch Garage oder Carport einplanen kann, um besonders kurze Wege zu haben. Und auch außen ist ein überdachter, wind- und regengeschützter Zugang zwischen Garage und Haustür sehr komfortabel.

Foto: Picsuite/elements.envato.com
Unter Dach und Fach: Schutz bei Wind und Wetter
Ein wichtiger Aspekt bei der Eingangsplanung ist auch der Schutz vor Wind und Niederschlag. Ob wartende Gäste oder ein schlüsselsuchender Bewohner: Jeder, der bei Regen vor der Haustür steht, ist dankbar für ein schützendes Vordach. Außerdem können damit auch mal nasse, schmutzige Schuhe schon draußen ausgezogen werden und man kann trockenen Fußes ins Haus schlüpfen.
Die beste Variante ist, den Hauseingang architektonisch einzubinden: eine zurückgesetzte Tür, ein Balkon darüber oder ein auskragendes Dach bieten guten Wetterschutz – oft sogar besseren als ein separates Vordach. Aber auch separate Vordachelemente sind natürlich möglich. Diese können relativ unabhängig von der architektonischen Gestaltung eingesetzt werden, sollten dann aber aus filigranen, dezenten Materialien bestehen. Außerdem sollte man, wenn möglich, darauf achten, dass es einen zusätzlichen seitlichen Windschutz gibt – besonders, wenn der Eingang eher ungeschützt liegt.
Garantiert sicher
Eine gute Beleuchtung der Wege, Treppen und des Bereichs direkt vor der Haustür ist nicht nur einladend, sondern sorgt außerdem für Sicherheit. Vor allem in der dunklen Jahreszeit ist dies natürlich wichtig. Denn Licht gibt Orientierung. Auf einem ebenen, gut beleuchteten Zugang geht es bequem und ohne Stolpergefahr zur Haustür. Am besten werden die Leuchten per Bewegungsmelder und Dämmerungssensoren eingeschaltet: So geht das Licht genau dann an, wenn es auch gebraucht wird. Und auch ungebetene Eindringlinge werden „gestört“.

Für Sicherheit und auch Komfort sorgen heute verschiedenste smarte Lösungen: Kameras, die über einen Bewegungssensor reagieren und gleichzeitig die Beleuchtung einschalten oder Modelle mit 360 Grad-Winkel, die garantiert alles erfassen und aufzeichnen, selbst den Bereich unterhalb des Melders – im eigentlichen „toten“ Winkel. Außerdem schaffen Gegensprechanlagen mit Full-HD-Kamera Sicherheit, indem man die Kontrolle hat, stets zu wissen, wer vor der Tür steht. Sie senden die Bilder auf das Videodisplay im Haus oder ans Smartphone, wenn sich jemand dem Haus nähert und Zutritt verschaffen will.
Checkliste: sicherer Hauseingang – außen
Zusammenfassend kannst du dir für deinen sicheren äußeren Hauseingangsbereich folgende Punkte merken:
- ebene Wege, ohne Stolperfallen, rutschsicherer Bodenbelag (z.B. bei Schnee, Regen)
- gut beleuchtete Wege und Treppen: blendfrei und hell, gesteuert durch Bewegungsmelder
- Überdachung als Wetterschutz
- Gegensprechanlagen (mit Kamera) schaffen Sicherheit – besonders für Kinder und Senioren
- Überwachungskameras mit 360 Grad-Winkel
- schlüssellose Zutrittssysteme erleichtern den Alltag und erschweren unbefugten Zutritt
- Hausnummer gut sichtbar und beleuchtet
- einbruchhemmende Haustür (mind. RC2) mit Mehrfachverriegelung
Komm rein! – Bindeglied Haustür
Das trennende wie verbindende Element schlechthin zwischen innen und außen ist die Haustür. Darum muss sie verschiedensten, besonders hohen Anforderungen gerecht werden: Das Design sollte zur Architektur passen, sie muss entsprechend gedämmt sein, um ausreichenden Wärme- und Schallschutz zu gewährleisten und nicht zuletzt soll sie entsprechenden Einbruchschutz bieten.
Sicherheitsglas und -beschläge sind heute Standard. Zudem bieten Mehrfachverriegelungen hohen Schutz vor Einbrüchen. Sie bestehen aus Stahl mit bis zu vier zusätzlichen Sicherheitselementen, sogenannten Rundbolzen und/oder Schwenkhaken, die beim Schließen in das Türblatt eingreifen. Noch mehr Komfort bieten z.B. selbstverriegelnde Lösungen, die beim Türöffnen und -schließen automatisch aktiviert werden.
Orientierungshilfe bezüglich der Einbruchsicherheit von Bauteilen bietet die DIN EN 1627, die in Resistance Classes (RC) eingeteilt ist. Je größer die Zahl hinter dem „RC“, desto höher ist der Einbruchschutz. Für Haustüren empfiehlt die Kriminalpolizei mindestens die Klasse RC2. Hier braucht ein Einbrecher mit einfachen Werkzeugen wie Schraubenzieher, Zange oder Keil mindestens drei Minuten, um die Tür aufzubrechen. Das klingt zwar kurz, doch es ist ein langer Zeitraum, um auf sich aufmerksam zu machen. Bei RC3-Haustüren widerstehen Einbruchsversuche sogar bis zu fünf Minuten – die Türen sind aber entsprechend teurer.
Netter Empfang: gut geplante Eingangsdiele
Wie gestaltet man nun noch einen schönen und funktionalen Eingangsbereich im Hausinneren, also der Diele? Ein guter Grundriss mit großzügigen Bewegungsflächen und ausreichend Platz für Stauraum ist hierfür die Basis. Wenn der Flur ausreichend Platz bietet, fühlt man sich beim Eintreten direkt willkommen. Es gilt also, hier unbedingt Engstellen zu vermeiden! Heißt, dass wenn es der vorhandene Platz erlaubt, beispielsweise die Geschosstreppe unbedingt abgerückt von der Haustür platziert werden sollte, um Engstellen zu vermeiden. Direkt neben der Haustür ist die Treppe meist unpraktisch – besonders für den, der die Tür aufmacht: Um sie einen Spalt zu öffnen, muss er sich nämlich auf die Stufen stellen.


Foto links: monkeybusiness/elements.envato.com;
Foto rechts: pro_creator/elements.envato.com
Klar, die Gestaltung des Eingangsbereichs hängt meist vom vorhandenen Platz ab. So wirst du vermutlich, wenn dein Haus insgesamt etwas kleiner ist, eher auf einen Windfang verzichten. Dann sollte deine Diele aber bestenfalls als geschlossener Bereich geplant werden, damit es beim Öffnen der Haustür nicht bis ins Wohnzimmer durchzieht. Verschenkter Platz ist eine großzügige Diele nie – man denke nur an ankommenden Besuch. Mindestens zwei Personen sollten hier auf jeden Fall bequem nebeneinander stehen können und das ergibt eine Mindestbreite von 1,20 Meter – plus den Platz für eine Garderobe.



Was befindet sich in der Nähe des Hauseingangs? Meist sind im Eingangsbereich, also nahe der Haustür und von der Diele abgehend, neben der Garderobe auch das Gäste-WC und der Hauswirtschaftsraum untergebracht. Dieser kann zusätzlich als Vorrats- oder Stauraum fungieren oder man plant eine kleine Abstellkammer unter der Treppe ein. Direkte, kurze Zugänge zur Küche und zum Hauswirtschaftsraum sind auf jeden Fall auch praktisch, um z.B. Einkäufe direkt zu verstauen.
Außerdem sollte die Eingangsdiele gut belichtet beziehungsweise je nach vorhandenem Tageslicht durch zusätzliche Leuchten beleuchtet sein. Das wirkt einladender und sorgt für mehr Sicherheit. Apropos Sicherheit: Ganz wichtig ist auch der Boden. Denn Hauseingang und Flur sind hochfrequentierte Wege und durch das Tragen von Straßenschuhen, hineingetragenem Schmutz und Feuchtigkeit ist er hier besonders hohen Belastungen ausgesetzt. Darum empfiehlt sich hier der Einsatz robuster und pflegeleichter Bodenmaterialien wie Fliesen, Estrich oder Vinyl. Direkt hinter der Haustür sollte dieser durch eine tritt- und rutschfeste, Feuchtigkeit aufnehmende Sauberlaufzone ergänzt werden.
Schlau verstaut: Platz schaffen ist das A & O

Foto: RossHelen/elements.envato.com
Ankommen und Jacke oder Schal einfach mal schnell über einen Garderobenhaken werfen: Das gehört zum Wohnen mit Wohlfühlfaktor dazu. Ganz wichtig ist also im Eingangsbereich ausreichend Platz für Schirme, Jacken, Taschen und Schuhe in Form von Abstell- und Stauflächen vorzusehen. Praktisch sind Garderoben-Nischen, separate Abstellräume oder Hauswirtschaftsräume – z.B. zwischen Küche und Eingang oder Garderobe und Garage, wenn es hier einen zusätzlichen Seiteneingang gibt. Hier finden Kinderwagen und Skateboard einen komfortablen Platz und auch der Einkauf ist auf kurzem Weg verstaut.
Auch eine Ablage für Schlüssel, Handschuhe, Mützen und die Post ist nahe des Eingangs sinnvoll. Ein Spiegel, in dem sich alle Familienmitglieder von Kopf bis Fuß sehen können ist nicht nur komfortabel, er weitet auch den Raum optisch, besonders in engeren Fluren also ein willkommener Effekt. Wer dann nahe der Garderobe noch Platz für eine Sitzgelegenheit hat, erleichtert es vor allem Kindern und älteren Menschen, sich bequem die Schuhe an- und ausziehen zu können.
Checkliste: schönes Entrée
- ausreichend Bewegungsfläche, mindestens 1,20 Meter Breite
- Abstellmöglichkeiten für Kinderwagen, Taschen etc.
- Garderobe für Jacken, Schirme etc.
- (geschlossener) Schrank für Schuhe
- Ablagefläche für Schlüssel, Post & Alltagsgegenstände
- robuster, rutschfester Bodenbelag
- Tageslicht plus gute Beleuchtung (ggf. Bewegungsmelder)
- Türspion und/oder Videoüberwachung bzw. Gegensprechanlage (auch per App)
- Spiegel und Sitzgelegenheit
Weitere Tipps für einen gelungenen Eingangsbereich bekommst du auf unserem Youtube-Kanal und zum Beispiel direkt in diesem Video:






